Ein Jahr Krieg im Sudan: Nieder mit dem Morden! Für Frieden und Freiheit!

Heute vor einem Jahr hat der Krieg im Sudan begonnen. Es war der letzte Schritt der Eskalation nach zunehmenden Spannungen zwischen zwei militärischen Fraktionen und ihren Anführern, die um die Macht im Land ringen. 12 Monate später bekriegen sich die Soldaten der regulären Sudanesischen Streitkräfte und der “Rapid Support Forces”-Miliz (RSF) noch immer in weiten Teilen des Landes. Ein Waffenstillstand oder gar wirklicher Frieden ist nicht in Sicht.

Es ist ein Krieg, der mit jedem Tag, den er anhält, immer brutaler geführt wird und immer mehr Opfer fordert. In den Reihen der Soldaten, die für die Machtinteressen ihrer Anführer aufeinander gehetzt werden. Aber vor allem unter der sudanesischen Bevölkerung, die zwischen den Fronten der Kriegsparteien steht. Massaker, massenhafte sexualisierte Gewalt und Massenhinrichtungen sind Alltag und Zeugnisse der zunehmenden gesellschaftlichen Verrohung, die der Krieg verursacht. Weit über zehntausend Menschen sind bereits getötet worden, Millionen haben sich in andere Teile des Sudans oder über die Landesgrenzen geflüchtet. Doch auch wer es aus den direkten Kampfzonen herausschafft ist nicht sicher: Eine politisch herbeigeführte Hungerkatastrophe bedroht das Leben von Millionen Sudanes:innen.

Internationale Verstrickungen

Der Krieg im Sudan, ist kein innerstaatlicher Bürgerkrieg. Eine Vielzahl anderer Staaten ist tief in den Krieg verstrickt. Russland, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate, Lybien und andere unterstützen mit Finanzspritzen, Waffenlieferungen und eigenen Soldaten die Seite, von deren Sieg, sie sich einen Interessensvorteil erhoffen. Es geht um die sudanesischen Goldminen, um Zugriff auf Ölquellen und um den Einfluss in der Region.

Wenn der Krieg im Sudan überhaupt einmal in der bürgerlichen Presse hierzulande thematisiert wird, ist von dieser internationalen Komponente des Konflikts einiges zu lesen. Größtenteils verschwiegen wird dabei jedoch, dass auch Deutschland und die EU Teil dieses Kriegs sind. Denn ihr Migrationsregime haben sie auf Deals mit zahlreichen regionalen Machthaber:innen aufgebaut. Dazu gehörte auch der 2019 gestürzte sudanesische Diktator Bashir. Unter seiner Herrschaft rüstete die EU sudanesische Paramilitärs auf, die wenige Jahre vorher noch einen Genozid in Darfur verübt hatten. Unter dem harmlos klingenden Namen Rapid Support Forces sollten sie zukünftig die Grenze des Sudan “schützen”. Heute massakrieren die RSF einmal mehr die sudanesische Bevölkerung.

Für einen anderen Sudan

Wenn wir heute die internationalen Verstrickungen, die Verbrechen des Kriegs im Sudan und den Krieg, der selbst ein einziges Verbrechen ist, anprangern, dann tun wir das in dem Bewusstsein, dass ein anderer Sudan möglich ist. Die Entwicklungen, die dem Ausbruch des Kriegs vorausgingen zeigten das ganz deutlich. 2018 erhob sich die sudanesische Bevölkerung gegen ihre Unterdrückung, forderte grundlegende Veränderungen der Gesellschaft und fegte die jahrzehntelange Herrschaft Bashirs mit einer Revolution hinweg. Sie organisierte sich und kämpfte in Gewerkschaften, vor allem aber in rund 5000 Nachbarschaftskommitees im ganzen Land. Es sind diese Komitees, die auch heute, in diesen dunklen Stunden, zusammen mit internationalen solidarischen Strukturen und Sudanes:innen weltweit Unterstützung für Vertriebene und Verletzte vor Ort organisieren.

Widerstand und Organisierung von unten bleiben der Schlüssel für eine andere Gesellschaft. Nur sie können wirklichen Frieden schaffen und eine freie Gesellschaft im Sudan ohne Militärherrschaft, ethnische, religiöse und geschlechtliche Unterdrückung und kapitalistische Ausbeutung erkämpfen.

Was wir tun können

Wir sind nicht dazu verdammt, zuzusehen wie das Morden im Sudan weitergeht. Stattdessen können und müssen wir auf Grundlage einer internationalistischen Position…

… auf die Situation im Sudan aufmerksam machen.

… die Verstrickungen internationaler Akteur:innen, insbesondere des deutschen und EU-Imperialismus anprangern.

… praktische Solidarität mit Flüchtenden und lokalen Initiativen von unten zeigen.

Nieder mit dem Krieg!
Hoch mit der internationalen Solidarität!

Freiheit für alle politischen Gefangenen!

Vor 101 Jahren, am 18. März 1923, wurde der “Tag der politischen Gefangenen” von der Internationalen Roten Hilfe ins Leben gerufen. Dieses Datum wurde symbolträchtig gewählt, um an die Pariser Kommune von 1871 zu erinnern, der ersten modernen sozialen Revolution der Arbeiter:innenklasse. Die Pariser Commune kämpfte 72 Tage lang gegen die bürgerliche französische Armee und den preußischen Belagerungsring bevor sie am 21. Mai 1871 militärisch niedergeschlagen wurde. Die darauf folgende Blutwoche des bürgerlichen Terrors führte zum Tod von mindestens 20.000 Kommunard:innen, etwa 45.000 wurden zu langen Haftstrafen und Deportationen in Strafkolonien verurteilt.

„Freiheit für alle politischen Gefangenen!“ weiterlesen

Anarchistische Erklärung zum 8. März: Die Ketten sprengen für die feministische Revolution!

Wie jedes Jahr erheben wir am 8. März unsere Stimmen in entschlossener Solidarität mit Frauen, Lesben, inter, nichtbinären, trans und agender Menschen (FLINTA*s) weltweit. Wir setzen uns zur Wehr gegen patriarchale Herrschaftsstrukturen in der festen Überzeugung, dass gesellschaftliche Veränderung nur durch aktiven Widerstand möglich ist. 

„Anarchistische Erklärung zum 8. März: Die Ketten sprengen für die feministische Revolution!“ weiterlesen

Ob AfD oder Ampel-Regierung: Nur von unten können wir den Rechtsruck stoppen!

Am 10. Januar veröffentlichte das Recherche-Netzwerk “Correctiv” einen Bericht über ein privates Treffen von Identitären, AfD-Politiker:innen, Konservativen und Unternehmer:innen im November 2023.

„Ob AfD oder Ampel-Regierung: Nur von unten können wir den Rechtsruck stoppen!“ weiterlesen