Vor 104 Jahren: Generalstreik gegen die Reaktion und Märzrevolution im Ruhrgebiet

In diesen Tagen vor 104 Jahren, im März 1920, stehen überall im Deutschen Reich die Betriebe still. Mit einem Generalstreik stellt sich die Arbeiter:innenklasse dem reaktionären Kapp-Lüttwitz-Putsch entgegen. Es ist der Auftakt für einen der größten Arbeiter:innenaufstände der deutschen Geschichte – die Märzrevolution im Ruhrgebiet.

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Fünf Jahre Die Plattform!

Auf den Tag genau heute vor fünf Jahren, am 1. Januar 2019, verkündete eine Handvoll Anarchist:innen aus unterschiedlichen Städten Deutschlands, mit großen Worten die Gründung einer neuen politischen Organisation. Bereits einige Wochen zuvor hatten sie sich auf den Namen ihrer Initiative geeinigt. “Die Plattform – Anarchokommunistische Organisation” sollte sie heißen. Das Ziel, das die ausgaben, war so ambitioniert wie richtig: Die Schaffung einer revolutionären plattformistischen Organisation für den deutschsprachigen Raum.

Seitdem ist ein halbes Jahrzehnt ins Land gegangen. Die Plattform ist von einer Idee im Kopf einiger Einzelpersonen zu einer funktionierenden Organisation mit Gruppen in sechs Städten geworden. Zu einer wahrnehmbaren Stimme in der anarchistischen Bewegung unserer Region. Und zu einem Teil der Entwicklung dieser Bewegung hin zu einem neuen klassenkämpferischen und revolutionären Profil. Gleichzeitig waren die letzten fünf Jahre genauso auch von Fehlern, Problemen und Rückschlägen geprägt. In einigen Wochen werden wir in einem längeren Text eine Bilanz der ersten fünf Jahre ziehen, Erfolge und Niederlagen ausführlich betrachten und einen Ausblick auf die kommende Entwicklung unserer Organisation geben.

Heute jedoch verbleibt uns nur zu sagen: Es war vor fünf Jahren alles andere als klar, welchen Weg diese Organisation nehmen würde. Umso mehr sind wir froh darüber, wo wir heute stehen. Wir haben uns auf den Weg gemacht und haben große Schritte im Organisationsaufbau hinter uns gebracht. Wir werden unserem Weg treu bleiben und weiterhin stets fragend auf ihm voranschreiten!

Die Plattform lebt und wächst! – Auf die nächsten fünf Jahre!
Voran zum freiheitlichen Kommunismus! – Hoch mit denen, die kämpfen!

Event in Amsterdam: “Beyond the limitations of the anarchist scene: Perspectives and networking for class-struggle and organised anarchism”

Today anarchism as a political ideology is often associated with a rejection of (formal) organisation and sticking to a limited political subculture. And certainly there is a significant part of the anarchist movement that fits this description. On the other hand there are many anarchists – historically and today – who argue that formally organising as anarchists, for example in an anarchosyndicalist union or in an anarchist federation, and taking part in broader social struggles at the workplace, the neighborhood or in feminist and anti-racist movements is necessary to push the struggle for social revolution and liberation forward. The anarchist bookfair brings together some people who might identify more with the first description and others who identify more with the latter – and a lot of people who don’t feel like they belong or want to belong to either tendency. While it’s good to have this huge mix of various tendencies at one place we feel that it’s also necessary to come together specifically as anarchists that favor organisation and a class-struggle orientation.

Sadly at the bookfair, there was not enough space and time anymore to allow such a meeting. Therefore we want to create such a space of open discussion in addition (not against it) outside of the bookfair. We want to use this meeting to get to know each other, talk about the situation of the anarchist movement in the various countries we come from and discuss how we can advance the struggle for liberation and build strong anarchist organisations. We especially want to look at the situation and the perspectives in the Netherlands but also talk about developments in other parts of Europe and the world. The meeting will take place on saturday evening at the Infokafee Bollox which is part of the Anarchist Library Amsterdam (Eerste Schinkelstraat 14-16, 1075 TX). We will start at 8:30pm, so that everyone is able to take part in the bookfair, eat something and then join us afterwards. A bar will give out drinks and will also stay open after the end of the discussion till around 12pm. So even if you cannot make it at 8:30, feel invited to join us afterwards! The best way to get to the Infokafee is via public transport. Walk from the location of the bookfair (Plantage Doklaan) to K.-Gravesandestr. Station, take the Metro 1 in direction Osdorp De Aker and get out at Rhijnvis Feithstraat Station. Walk from there to Infokafee.

The event is hosted and planned by Die Plattform – Anarchacommunist Federation from Germany and will take place in English.

We are really looking forward to meeting you all, hear from your experiences and ideas and build new contacts and networks!”

“Was nun?” – Argentinische Anarchist:innen zum Wahlsieg von Milei

Am vergangenen Wochenende haben in Argentinien Präsidentschaftswahlen stattgefunden. Von vielen bis zuletzt als unwahrscheinlich eingeschätzt, ist aus diesen der rechte Ultraliberale Javier Milei als Sieger hervorgegangen. Während seines Wahlkampfs hatte er massive Kürzungen im staatlichen Sektor und andere Angriffe auf die erkämpften Rechte der unteren Klassen angekündigt.

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Trans Day of Rememberance: Den Opfern transfeindlicher Gewalt gedenken & den Kampf für Selbstbestimmung vorantreiben!


Inhaltshinweis: Beschreibung von Transfeindlichkeit und transfeindlicher Gewalt

Ein abfälliger Blick. Ein beleidigender Kommentar. Körperliche Bedrohung und Übergriffe auf der Straße. Politiker:innen und Medien, die öffentlich hetzen. Ein Staat, der das Recht auf körperliche Selbstbestimmung aktiv einschränkt. Rechter Terror. Das alles hier und weltweit. Transfeindlichkeit hat unzählige Gesichter. Nicht alle sind gleich tödlich, aber alle sind grausam. Ausdruck einer patriarchalen und kapitalistischen Gesellschaftsordnung, die darauf aufbaut, die Menschen in die engen Kategorien zweier Geschlechter zu zwängen. Die alle, die da nicht reinpassen, als etwas behandelt, was es nicht geben darf. Transfeindlichkeit hat eine lange und brutale Geschichte.

Und doch ist es die Zeit, in der wir heute leben, in der die Rechte von trans Menschen, ja ihre Existenz insgesamt, so offen und massiv angegriffen werden, wie seit 1940 nicht mehr. Die extreme Rechte in ihren unterschiedlichen Facetten nutzt Hetze gegen trans Menschen, um gezielt an reaktionäre Stimmungen in der Gesellschaft anzudocken. Währenddessen erlassen viele Staaten Gesetze, die trans Rechte weiter oder sogar noch stärker einschränken. In weiten Teilen der Welt ist auch nur das Überleben als trans Person weiterhin nicht vorstellbar. Immer wieder kommt es dazu, dass trans Menschen den eskalierenden Hass mit dem Leben bezahlen. Malte wurde letztes Jahr in Münster erschlagen, weil er sich selbstbewusst einem queerfeindlichen Angriff entgegengestellt hat. Brianna wurde in diesem Jahr in England erstochen, weil sie ihr Leben selbstbestimmt leben wollte. Alleine in den USA wurden 2022 mindestens 32, dieses Jahr schon mindestens 14 Menschen aus transfeindlichen Gründen ermordet. Hinzu kommen all diejenigen, die die ständige Gewalt auf zwischenmenschlicher aber auch auf struktureller Ebene, wie den Ausschluss vom Arbeitsmarkt, die Hürden in der Gesundheitsversorgung oder die Unmöglichkeit, in der angespannten Marktlage Wohnraum zu finden, nicht mehr aushalten.

Für all diese Menschen wurde der Trans Day of Rememberance ins Leben gerufen, der jedes Jahr am 20. November stattfindet. Heute gedenken wir allen getöteten trans Menschen. Bei Veranstaltungen, Kundgebungen und Demonstrationen. Wir zeigen, dass wir auch im Sturm des Hasses und der Gewalt nicht vergessen – und das wir nicht vergeben. Denn die tödlichen Verhältnisse bestehen fort. Wir haben keine Wahl, als gegen sie mit aller Entschlossenheit anzukämpfen. Wir müssen den Widerstand auf allen gesellschaftlichen Ebenen organisieren. Dort wo wir arbeiten, dort wo wir wohnen, dort wo wir lernen. Gegen die Ausgrenzung in der Familie, gegen die Gewalt im Alltag und die systematische Diskriminierung des Staates. Es ist wichtig, dass sich diejenigen, die unmittelbar von Transfeindlichkeit betroffen sind, selbst organisieren. Genauso braucht es aber auch eine gemeinsame Organisierung in Gewerkschaften, Nachbarschaftskomitees und Bildungsorganisationen.

Nur vereint können wir die reaktionären Angriffe abwehren und eine freie Gesellschaft ohne Transfeindlichkeit, ohne Patriarchat und Kapitalismus erkämpfen! Nur vereint können wir Gerechtigkeit für die Toten erstreiten!