Gemeinsam voran: Bericht vom UCL-Sommercamp

Vom 11. bis zum 18. August fand das diesjährige Sommercamp unserer Schwesterorganisation Union communiste libertaire (UCL) in der südfranzösischen Region Aveyron statt. Wie die Jahre zuvor füllte ein breites Programm die gesamte Woche. Mit über 150 Teilnehmenden aus allen Teilen Frankreichs sowie aus Belgien war das Camp ein Ort des Zusammenkommens der ganzen Föderation. Auch wir als Plattform waren dieses Jahr wieder mit einer Delegation vor Ort, die Genoss:innen aus fünf unserer Lokalgruppen umfasste.

Gemeinsam wurde an den sechs Camptagen über verschiedenste aktuelle Themen diskutiert – so zum Beispiel über die feministische Praxis der UCL im Bezug auf die steigende Transfeindlichkeit, die Struktur der Organisation und ihren Aufnahmeprozess. Auch über die internationale Koordination anarchistischer Organisationen – der UCL und Plattform angehören – , die rechten Entwicklungen im europäischen Raum sowie über gemeinsame Perspektiven in der nächsten Zeit haben wir uns mit den Genoss:innen ausgetauscht. Auffällig war, wie schon in den letzten Jahren, der starke gewerkschaftliche Fokus der UCL. Hierbei wurde sich speziell über die Praxis der UCL in den Gewerkschaften CGT und Solidaires ausgetauscht sowie die Strategie der Organisation innerhalb dieser Gewerkschaften präsentiert und vorgestellt. Im Fokus der Diskussionen stand in diesem Jahr außerdem das Thema Antifaschismus aufgrund der steigenden Popularität des Rassemblement National und des allgemeinen Rechtsrucks, der auch vor französischen Betrieben und Gewerkschaften keinen Halt macht.

Neben inhaltlicher Diskussion boten die Abende aber auch eine gute Gelegenheit, sich untereinander persönlich kennenzulernen und abseits vom oft anstrengenden Alltag gemeinsam zu historischen und aktuellen revolutionären Liedern zu singen, zu tanzen oder sich in der sehenswerten Natur in der Nähe des Camps im Fluss abzukühlen. Besonders gefreut hat uns dabei, dass wir die Genoss:innen unserer spanischen Schwesterorganisation Liza aus Madrid kennenlernen durften. Auch für uns als Delegation war das Camp ein schönes Erlebnis, bei welchem wir enger zusammenkommen konnten und von unseren Schwesterorganisationen lernen durften. Die gut organisierte Selbstverwaltung mit eigenen Küchen- und Putzschichten, Referent:innen für marginalisierte oder unterdrückte Gruppen oder den selbstorganisierten Sport- und Freizeitangeboten und täglichen Vollversammlungen am Abend schufen einen angenehmen Rahmen für ein gemeinsames Miteinander.

Mit leeren Händen kommen wir nicht zurück, denn auf dem Camp haben wir einige Interviews mit der UCL und mit unseren internationalen Genoss:innen durchgeführt, die wir in der nächsten Zeit veröffentlichen werden. Da wir in der Zukunft planen, unsere eigenen Sommercamps zu veranstalten, haben wir uns zudem vieles von der Organisation des Sommcercamps aber auch der UCL im Allgemeinen mitnehmen können, die wir in unsere Strukturen und Planungen einfließen lassen werden.

Rückblickend war das Camp eines unserer Highlights des Jahres. Egal ob das gemeinsame Singen französischer, spanischer und deutscher Lieder beim Karaokeabend oder die allgemeine Herzlichkeit, mit der uns die Genoss:innen willkommen geheißen haben – das werden wir so schnell nicht vergessen und dafür sind wir dankbar. Es ist selbstermächtigend und gibt auch in diesen schwierigen Zeiten Hoffnung, zu sehen, wie unsere Bewegung in allen Teilen der Welt wächst, es überall Menschen gibt, die den revolutionären Klassenkampf im tiefsten Herzen tragen und mit aller Leidenschaft und Willenskraft die libertär-sozialistische Perspektive vorantreiben.

Es lebe die Union communiste libertaire!

Es lebe die internationale Freundschaft und Solidarität!

Bericht von Pariser Gedenkdemonstration: Die ermordeten Kämpfer:innen der kurdischen Freiheitsbewegung sind unvergessen!

Am Samstag, dem 6. Januar, hat in Paris die jährliche Großdemonstration der kurdischen Freiheitsbewegung in Erinnerung an die Opfer der Attentate von 2013 und 2022 stattgefunden. Weit über 10.000 Menschen aus ganz Europa kamen zusammen, um den Ruf nach Wahrheit und Gerechtigkeit für Sakine, Leyla, Fidan, Evîn, Mîr und Abdurrahman zu erheben. Sie zogen in einem langen Demonstrationszug vom Gare du Nord zum Platz der Republik.

Auch wir haben in diesem Jahr an der Demonstration teilgenommen. Aus fünf Lokalgruppen reisten Mitglieder der Plattform an. Vor Ort reihten wir uns in den schwarz-roten Block unserer Schwesterorganisation Union Communiste Libertaire ein. Dieser sammelte sich am Ende des Demozuges und machte von Anfang an mit Trommel und Megafonen kräftig Stimmung. Lautstark wurde auf Französisch und Deutsch die internationale Solidarität, die Verbindung der Kämpfe gegen Unterdrückung in Rojava und Palästina sowie die Notwendigkeit einer sozialen Revolution und Vertreibung aller imperialistischen Mächte aus der Region betont. Ein großes zweisprachiges Banner machte unsere gemeinsame Perspektive klar: Frauenbefreiung, Selbstverwaltung, Revolution!

Es ist diese Perspektive, die wir als Anarchist:innen mit dem demokratischen Konföderalismus und seiner gesellschaftlichen Umwälzung in Rojava teilen. Auch in Zukunft werden wir daher fest an der Seite der kurdischen Freiheitsbewegung stehen und ihre Ermordeten nicht vergessen.

Es lebe die internationale Solidarität!
Şehîd namirin!

2. Kongress der UCL: Die Plattform sendet ihre Grüße!

Am Wochenende hat der 2. Kongress unser Schwesterorganisation in Frankreich, Belgien und der französischsprachigen Schweiz stattgefunden – der Union communiste libertaire. Wir haben anlässlich dieses Anlasses unsere Grüße auf die andere Seite der Grenze übermittelt:

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“Die Verbindungen stärken”: Bericht vom Besuch auf dem Sommercamp der UCL

Vom 13. bis 20. August hat in der südfranzösischen Region Aveyron das diesjährige Sommercamp unserer Schwesterorganisation Union communiste libertaire (UCL) stattgefunden. Mitglieder und Sympathisant:innen aus allen Teilen Frankreichs nahmen an der Veranstaltung teil. Nachdem bereits im vergangenen Jahr ein Genosse der Plattform das Camp besucht hatte, war in diesem Jahr sogar eine kleine Delegation der Plattform vor Ort, um einen Einblick in die Arbeit der Genoss:innen zu bekommen und die Verbindungen zwischen unseren Organisationen zu stärken. Es folgt der Bericht der Delegation:

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Nach der Revolte in Frankreich: Gerechtigkeit für die Arbeiter:innenviertel!

Zehn Tage nach dem Mord an dem 17-jährigen Nahel durch einen Polizisten im französischen Nanterre sind die darauf tagelang folgenden, wütenden Massenproteste größtenteils wieder zurückgegangen.

Umso stärker schlägt nun die Repression des französischen Staates zu. Jugendliche werden in Schnellverfahren zu monatelangen Haftstrafen verurteilt. Der rassistische gesellschaftliche Diskurs verschärft sich bis in die höchsten politischen Ebenen hinein.

Es wird sehr deutlich: Die gesellschaftlichen Zustände, die Nahels Ermordung ermöglicht haben, sind immer noch da und sie verstärken ihren Würgegriff gegen die Viertel der Arbeiter:innenklasse. Es gibt daher keine Wahl: Der Kampf muss weitergehen.

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