Auf der Straße für die feministische Revolution – Aktionsbericht vom 8. März 2024

Der 8. März ist vorbei. In ganz Deutschland haben sich Frauen, Lesben, inter, trans, nichtbinäre, agender Menschen (FLINTA*s) und ihre Verbündeten am feministischen Kampftag die Straße genommen, um für eine Überwindung des Patriarchats zu demonstrieren. In den meisten Städten wurde die Mobilisierung von lokalen feministischen Kollektiven oder Bündnissen getragen. Antikapitalistische und revolutionäre Positionen waren vielerorts deutlich sicht- und hörbar.

Auch wir als Organisation haben uns bundesweit an Mobilisierungen beteiligt oder diese mitorganisiert. In mehr Städten als in den Jahren zuvor, konnten unsere Lokalgruppen organisiert auftreten und unsere Standpunkte nach außen vertreten. Mit den Genoss:innen von Perspektive Selbstverwaltung haben wir zudem das erste Mal eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht. Ein Zeichen der sich zunehmend festigenden Verbindung zwischen beiden Organisationen. Es folgen kurze Berichte aus den einzelnen Städten.

Leipzig
In diesem Jahr beteiligten wir uns als Lokalgruppe an einer Demonstration, zu der Gewerkschaften und bürgerliche Bündnisse aufgerufen hatten. Neben Fahnen und einem größeren Banner hatten wir auch einen Stoß doppelseitige Flyer mit einem kurzen Statement und Parolen dabei. Die Flyer wurden uns praktisch aus den Händen gerissen. Die Parolen trafen auf viel Zustimmung und wurden dann auch gemeinsam angestimmt. Die Demo endete nahe einer Kundgebung eines Bündnisses linksradikaler Gruppen, an der wir uns auch noch beteiligten. Insgesamt waren schätzungsweise 3500 Menschen an diesem Tag in Leipzig auf der Straße.

Berlin
In der Hauptstadt beteiligten wir uns zusammen mit anderen Anarchist:innen und dem feministischen Kollektiv Azadi Berlin an einer Demonstration unter dem Motto “Feminism unlimited”. Etwa 5000 Menschen folgten dem Aufruf. Auf unserem Banner war zu lesen: “Gegen Staat und Kapital – Feminismus überall!”. Am 9. März hielten wir außerdem im Rahmen unseres monatlichen Cafes in der Linie 206 den Anarchafeminismus-Vortrag der Plattform.

 

Hamburg
In diesem Jahr hatte das Hamburger Bündnis zum internationalen 8. März-Streik unter dem Motto „Kämpfe vereinen gegen Sparpolitik, Kriege und rechte Ideologie“ aufgerufen. Tausende FLINTA*s mit und ohne Behinderung sowie solidarische cis Männer versammelten sich auf dem Hamburger Rathausmarkt und zogen mit einer kraftvollen Demonstration durch die Innenstadt. Neben musikalischen Beiträgen verliehen Performances und Tanz der Versammlung einen lebendigen, widerständigen Ausdruck. Wir von der Lokalgruppe Hamburg waren mit auf der Straße für einen kämpferischen 8. März und haben uns mit ausgedruckten Demo-Sprüchen und Liedtexten beteiligt.

 

Bochum
In diesem Jahr schlossen wir uns als Lokalgruppe Ruhr der Demonstration zum feministischen Kampftag in Bochum an. Vom Hauptbahnhof aus zogen etwa 4000 Menschen unter dem Motto: “Zähne zeigen, standhaft bleiben!” bis zum Schauspielhaus. Wir beteiligten uns mit einem Banner, das miese Löhne, mickrige Renten und Männergewalt als Symptome von Patriarchat und Kapitalismus anprangerte. Eingebettet war die Demonstration in eine breitere Kampagne, die feministischen Aktionswochen, zu der den ganzen März lang Veranstaltungen stattfinden.

Köln
Am frühen Abend des 8. März versammelten sich etwa 5000 Menschen im Schatten des Kölner Doms zur feministischen Demonstration. Aufgerufen hatte ein Bündnis verschiedener feministischer und revolutionärer Gruppen, an dem auch wir uns beteiligten. In der ersten Rede des Abends machten zwei Genoss:innen unserer Lokalgruppe ihrer Wut über die patriarchalen Verhältnisse Luft. Sie zeigten klar die Perspektive auf, für die wir kämpfen: Nieder mit Patriarchat, Staat und Kapital. Für ein gutes, freies Leben für alle Menschen! Auf der Demo selbst waren mit wir Fahnen und einem Banner vertreten.

Siegen
Der diesjährige 8. März in Siegen fand im Rahmen der feministischen Aktionswochen statt, die insgesamt elf Workshops, Konzerte, Vorträge, Diskussionen und mehr beinhalteten. Eine von der FAU organisierte Diskussion zum Anarchafeminismus, ein Kinderbuchlesen und ein Workshop zu Feminismus und Klima stachen heraus. Die Demo am feministischen Kampftag selbst, an der wir von der Intiative zum Aufbau einer Plattform-Lokalgruppe teilnahmen, war mit 100 Menschen leider nur mäßig gut besucht.

Trier
Seit einigen Jahren arbeiten wir als Lokalgruppe mit der Feministischen Vernetzung Trier zusammen. Diese organisierte auch 2024 wieder eine Demonstration zum feministischen Kampftag. Unter dem Motto “Gegen Macker und Faschisten – Fight the Power! Fight the System!” zogen 450 Menschen von der Porta Nigra bis zum Viehmarkt. Neben den Freund:innen der kurdischen und iranischen Community waren auch wir in diesem Jahr wieder mit einem Redebeitrag vertreten. Die Demo setzte ein kämpferisches Zeichen in lila Rauch und endete mit einem ausgelassenen gemeinsamen kurdischen Volkstanz.

In den kommenden Monaten und Jahren wollen wir unseren antipatriarchalen Ansatz in Theorie und Praxis weiter vertiefen. Ihr teilt unsere Perspektive eines anarchistischen Feminismus und wollt gemeinsam dafür kämpfen? Dann schließt euch uns an! Schreibt eine Direktnachricht oder Mail an eure nächstgelegene Lokalgruppe oder an die Föderation.

Widerstand und Organisation – für die feministische Revolution!