100. Jahrestag des Kronstädter Matrosenaufstands – Erinnern heißt kämpfen! (GER / ENG)

(ENGLISH BELOW)

Heute Nacht vor genau 100 Jahren begann die Revolte der Matrosen auf der vor Petrograd (heute St. Petersburg) gelegenen Marinefestung Kronstadt. Sie richtete sich gegen die sich entwickelnde autoritärkommunistische Parteidiktatur der Bolschewiki in Russland und forderte die Fortsetzung der Räterevolution. Nach kurzer Zeit von den Bolschewiki brutal niedergeschlagen war der Kronstädter Matrosenaufstand die letzte große Erhebung gegen die neuen Herrschenden, die sich gewaltsam an die Spitze der Revolution setzten und somit das Grab dieser Revolution schaufelten.

Anlässlich des 100. Jahrestags des Matrosenaufstandes haben wir mit verbündeten anarchistischen Organisationen aus der ganzen Welt eine Erklärung verfasst, die auf die Ereignisse des März 1921 eingeht und auch erklärt, welche Lehren wir als organisierte, klassenkämpferische Anarchist*innen aus der Geschichte ziehen müssen. Viel Spaß beim Lesen!

Erinnern heißt kämpfen!

Internationale anarchistische Erklärung zum 100. Jahrestag des Kronstädter Matrosenaufstands von 1921

“Die Arbeiter der ganzen Welt sollen wissen, dass wir, die Verteidiger der Macht der Sowjets, über die Errungenschaften der sozialen Revolution wachen werden. Für die gerechte Sache der Arbeitermassen kämpfend werden wir unter den Ruinen von Kronstadt siegen oder untergehen. Die Werktätigen der ganzen Welt werden über uns richten. Das Blut Unschuldiger wird auf den Köpfen der Kommunisten lasten, wilden, machtbesoffenen Wahnsinnigen. Es lebe die Macht der Sowjets!” –
Das Provisorische Revolutionäre Komitee von Kronstadt

Am 1. März 1921 erhob sich der Sowjet (russischer Begriff für einen basisdemokratisch gewählten Arbeiter*innen- und/oder Soldatenrat) der Marinefestung Kronstadt vor den Toren Petrograds (heute St. Petersburg) gegen das Regime der russischen “kommunistischen” Partei.
Der russische Bürgerkrieg war effektiv zu Ende, da die letzte der konterrevolutionären weißen Armeen im europäischen Teil Russlands im November 1920 besiegt worden war. In den verbleibenden Schlachten in Sibirien und Zentralasien ging es um die territoriale Ausdehnung der sich formierenden UdSSR. Die wirtschaftlichen Bedingungen waren jedoch weiterhin katastrophal. Als Reaktion darauf brachen im Februar 1921 in Petrograd Streiks aus. Die Matrosen von Kronstadt schickten eine Delegation, um die Streiks zu untersuchen.

Hintergrund

Die Stadt Kronstadt liegt auf der Insel Kotlin, die die Zufahrtswege nach Petrograd überblickt. Sie beherbergte zur damaligen Zeit den größten russischen Marinestützpunkt und war seit 1905 eine Bastion revolutionärer Politik. Sie spielte eine herausragende Rolle in den Revolutionen von 1905 und 1917. Der Kronstädter Sowjet wurde im Mai 1917 gegründet, nicht lange nach dem Petrograder Sowjet.

Im Laufe des Jahres 1917 hatten sich die Sowjets im gesamten Russischen Reich vervielfacht und gefestigt. Im Oktober hatten sie die Provisorische Regierung gestürzt. Der Zweite Allrussische Sowjetkongress nahm die Macht in seine eigenen Hände. Der Allrussische Kongress stimmte jedoch einem Vorschlag der Bolschewiki zu, einen Rat der Volkskommissare zu ernennen, der als Exekutivkabinett über dem Sowjet agieren sollte. Die Bolschewiki verloren keine Zeit mit dem Aufbau eines Staatsapparats mit Zwangsbefugnissen. Entscheidend war, dass sie die lokalen und regionalen Sowjets dem zentralen Sowjet unterordneten.

Bereits im April 1918 begannen die Bolschewiki mit Repressionen gegen die Anarchist*innen und mit Säuberungen in den Sowjets. Die Oktoberrevolution hatte die Pressefreiheit und das Recht der Soldaten, ihre Offiziere zu wählen, eingeführt, aber die Bolschewiki machten diese und viele andere lebenswichtige gesellschaftliche Veränderungen im Laufe des Bürgerkriegs wieder rückgängig.

Die Unterdrückung jeglicher Opposition, der sogenannte Kriegskommunismus und die von Erschießungskommandos durchgesetzten Beschlagnahmungen sowie die Ausbreitung von Armut und Hunger sorgten dafür, dass sich viele der Arbeiter*innen und Bäuer*innen, die mit dem Bolschewismus sympathisiert hatten, wieder von ihm abwandten. Proteste der Arbeiter*innen und Bäuer*innen gegen die autoritären Maßnahmen der Bolschewiki waren von 1918 bis 1921 häufig, einschließlich mehrerer Wellen von Arbeiter*innenstreiks.

Die Petropawlowsk-Resolution

Die Petrograder Streiks vom Februar 1921 veranlassten die Kronstädter Matrosen, eine Delegation zu entsenden, die die Lage untersuchen und Bericht erstatten sollte. Die Matrosen selbst waren mit der Führung der Marine unzufrieden gewesen und hatten ihren Kommandanten im Januar abgesetzt. Der Bericht der Delegation veranlasste die Verabschiedung der Petropawlowsker Resolution (benannt nach einem der Schiffe, auf denen die Matrosen stationiert waren):

In Anbetracht der Tatsache, dass die gegenwärtigen Sowjets den Willen der Arbeiter und Bauern nicht zum Ausdruck bringen, unverzüglich Neuwahlen in geheimer Abstimmung durchführen und beim Vorwahlkampf volle Freiheit der Agitation unter den Arbeitern und Bauern geben

  • Rede- und Pressefreiheit für Arbeiter und Bauern, für Anarchisten und linke sozialistische Parteien herstellen
  • Die Versammlungsfreiheit für Gewerkschaften und Bauernorganisationen sichern
  • Eine überparteiliche Konferenz der Arbeiter, Rotarmisten und Matrosen von Petrograd, Kronstadt und der Provinz Petrograd, spätestens am 10. März 1921, einberufen
  • Alle politischen Gefangenen der sozialistischen Parteien sowie alle Arbeiter, Bauern, Soldaten und Matrosen, die im Zusammenhang mit der Arbeiter- und Bauernbewegung inhaftiert sind, befreien
  • Eine Kommission zur Überprüfung der Fälle der in Gefängnissen und Konzentrationslagern Inhaftierten wählen
  • Alle politotdeli (Politbüros) abschaffen, weil keine Partei besondere Privilegien bei der Verbreitung ihrer Ideen oder die finanzielle Unterstützung der Regierung für solche Zwecke erhalten sollte. Stattdessen sollten Bildungs- und Kulturkommissionen eingerichtet werden, die lokal gewählt und von der Regierung finanziert werden
  • Alle zagryaditelniye otryadi (bolschewistische Einheiten, die bewaffnet sind, um den Verkehr zu zu reglementieren und Lebensmittel zu beschlagnahmen) sofort abschaffen
  • Rationen für alle Arbeitenden angleichen – mit Ausnahme derer, die in gesundheitsschädigenden Berufen beschäftigt sind
  • Bolschewistische Kampfkommandos in allen Zweigen der Armee und die bolschewistischen Wachen, die in Mühlen und Fabriken Dienst tun, abschaffen. Sollten sich solche Wachen oder militärische Abteilungen als notwendig erweisen, so sind sie aus den Reihen der Armee und in den Fabriken nach dem Urteil der Arbeiter zu ernennen
  • Den Bauern volle Handlungsfreiheit in Bezug auf ihr Land geben und auch das Recht, Vieh zu halten, unter der Bedingung, dass die Bauern mit ihren eigenen Mitteln wirtschaften, also ohne Lohnarbeiter zu beschäftigen
  • Alle Zweige der Armee, sowie unsere Genossen, die Offizierskadetten, auffordern, unseren Resolutionen zuzustimmen
  • Die Presse auffordern, unseren Resolutionen die vollste Aufmerksamkeit zu geben
  • Eine Kommission zur Kontrolle der Reisenden ernennen;
  • Die freie kustarnoye (individuelle Kleinproduktion) erlauben, vorausgesetzt sie geschieht durch eigene Anstrengung, nicht Lohnarbeit

(Anmerkung des Übersetzers: Wortlaut angepasst zum Zweck der Verständlichkeit)

Diese Resolution kann als zwei grundlegende Forderungen zusammengefasst werden: die Wiederherstellung der Sowjet-Demokratie und ein wirtschaftlicher Kompromiss mit den Bäuer*innen.

Aufstand und Unterdrückung

Am 1. März bestätigte eine vom Kronstädter Sowjet einberufene Massenversammlung die Petropawlowsker Resolution. Dies war der Beginn des Kronstädter Aufstandes. In den nächsten Tagen versuchten die Aufständischen, mit der bolschewistischen Regierung zu verhandeln. Sie erlaubten dem angereisten Staatsoberhaupt Kalinin, nach Petrograd zurückzukehren. Sie missachteten den Rat der zaristischen Offiziere (die von der Marine als technische Berater eingestellt worden waren), militärische Maßnahmen zu ergreifen, einschließlich Angriffen auf das Festland. Die Bolschewiki erwiderten dies nicht und verhafteten Delegationen aus Kronstadt, die das Festland erreichten.

Die Regierung griff am 7. März an, wurde aber zurückgeschlagen, nachdem sie erhebliche Kräfte durch Überläufer verloren hatte. Ein ernsterer Angriff am 10. März wurde ebenfalls zurückgeschlagen, mit vielen Verlusten auf bolschewistischer Seite. Der letzte Angriff mit viel größeren Kräften erfolgte am 17. und 18. März und es gelang, Kronstadt einzunehmen und den Aufstand niederzuschlagen.

Vermächtnis

Heute erinnern sich Anarchist*innen aus zwei Gründen an den hundertsten Jahrestag des Kronstädter Matrosenaufstandes. Erstens zeigt er, dass es nicht stimmt, dass die einzige Alternative zum Kapitalismus in Russland das autoritäre und repressive Regime der sogenannten “kommunistischen” Partei war. Die Kronstädter*innen hatten die ursprünglichen Werte der Russischen Revolution am Leben erhalten und erhoben sie erneut gegen die Kommissarregierung der Partei. Sie scheiterten, weil die Menschen in Russland erschöpft waren, nicht weil ihre Ideen abgelehnt wurden.

Zweitens erinnern wir uns an Kronstadt, weil die wahre Geschichte des Aufstandes sich stark von den lügnerischen Versionen unterscheidet, die von verschiedenen leninistischen Gruppen propagiert werden und zeigt, wie weit die Bolschewiki von den Prinzipien abgewichen waren, auf denen die Oktoberrevolution basiert hatte. Die Kronstädter*innen wollten demokratische Sowjets, nicht eine konstituierende Versammlung, die nur eine kapitalistische Regierung einsetzen konnte. Sie lehnten Hilfe aus dem Ausland ab und wandten sich stattdessen an die Arbeiter*innen und Bäuer*innen Russlands. Und sie legten im Verlauf des Konflikts durchweg höhere Prinzipien an den Tag, indem sie zu jeder Zeit und sogar während der letzten Schlacht versuchten, sich mit den Regierungstruppen zu verbrüdern und sie politisch für sich zu gewinnen. Einige Leninist*innen, die verzweifelt versuchen, die Glaubwürdigkeit der bolschewistischen Denunziation des Kronstädter Aufstandes als konterrevolutionär zu verteidigen, zitieren Aussagen von Kronstädter Bolschewiki in der Folgezeit der Erhebung. Wir halten es für notwendig, darauf hinzuweisen, dass diese Erklärungen von Menschen unterschrieben wurden, die im Gefängnis saßen und von Hinrichtung bedroht waren. Falsche Erklärungen können in der Regel für weitaus weniger Geld beschafft werden.

Die Bolschewiki (die sich damals “Kommunistische” Partei nannten) hielten ihren 10. Kongress während der Zeit des Kronstädter Aufstandes ab. Kritiker*innen des Aufstandes zitieren oft die Artikel der Petropawlowsk-Resolution, die einen unannehmbaren Kompromiss mit den Bauern forderten, erwähnen aber selten, dass der 10. Kongress die Neue Wirtschaftspolitik billigte, die ein weitaus umfassenderer Kompromiss war. In Wahrheit waren die Aspekte der Petropawlowsk-Resolution, die für die Bolschewiki inakzeptabel waren, diejenigen, die die Forderung nach Sowjet-Demokratie enthielten. Es waren die Bolschewiki, nicht die Kronstädter*innen, die sich gegen die Arbeiter*innenklasse stellten.

Heute arbeiten Anarchist*innen für neue Revolutionen der Arbeiter*innenklasse und der unterdrückten Klassen weltweit und kämpfen für die vollste direkte Demokratie innerhalb dieser Klassen. Wir sind von den Aufständischen von Kronstadt inspiriert und wollen sicherstellen, dass sie ihr Blut nicht vergeblich vergossen haben, auch wenn sie nicht unmittelbar erfolgreich waren.

Alle Macht den Sowiets und nicht der Partei!
Lang lebe die Macht der frei gewählten Sowiets!

☆ Alternativa Libertaria / Federazione dei Comunisti Anarchici (Al/FdCA) – Italien
☆ Anarchist Communist Group (ACG) – Großbritannien
☆ Αναρχική Ομοσπονδία / Anarchistische Föderation – Griechenland
☆ Aotearoa Workers Solidarity Movement (AWSM) – Aotearoa/Neuseeland
☆ Coordenação Anarquista Brasileira (CAB) – Brasilien
☆ Devrimci Anarşist Faaliyet (DAF) – Türkei
☆ Die Plattform Anarchakommunistische Organisation – Deutschland
☆ Embat Organització Llibertària de Catalunya – Katalonien
☆ Federación Anarquista de Rosario (FAR) – Argentinien
☆ Federación Anarquista de Santiago (FAS) – Chile
☆ Federación Anarquista Uruguaya (FAU) – Uruguay
☆ Grupo Libertario Vía Libre – Kolumbien
☆ Libertäre Aktion Bern – Schweiz
☆ Melbourne Anarchist Communist Group (MACG) – Australien
☆ Organización Anarquista de Córdoba (OAC) – Argentinien
☆ Organización Anarquista de Tucumán (OAT) – Argentinien
☆ Organisation Socialiste Libertaire (OSL) – Schweiz
☆ Union Communiste Libertaire (UCL) – Frankreich
☆ Workers Solidarity Movement (WSM) – Irland
☆ Zabalaza Anarchist Communist Front (ZACF) – Südafrika

 

ENGLISH VERSION:

 

100 Years Since the Kronstadt Uprising: To Remember Means to Fight!

International anarchist statement on the centenary of the 1921 Kronstadt Uprising

“Let the workers of the whole world know that we, the defenders of the power of the soviets, will watch over the gains of the social revolution. We will conquer or perish beneath the ruins of Kronstadt, fighting the righteous cause of the working masses. The toilers the world over will sit in judgement of us. The blood of innocents will be upon the heads of the Communists, savage madmen drunk on power. Long live the power of the soviets!”
– The Provisional Revolutionary Committee of Kronstadt

On 1 March 1921, the Kronstadt Soviet rose in revolt against the regime of the Russian “Communist” Party. The Civil War was effectively over, with the last of the White armies in European Russia defeated in November, 1920. The remaining battles in Siberia and Central Asia were over the territorial extent of the USSR. Economic conditions, though, remained dire. In response, strikes broke out across Petrograd in February, 1921. The sailors of Kronstadt sent a delegation to investigate the strikes.

Background

The city of Kronstadt is on the island of Koltin, which dominates the approaches to Petrograd. It was the home of the largest Russian naval base and was a bastion of revolutionary politics since 1905. It played a distinguished role in the revolutions of 1905 and 1917. The Kronstadt Soviet was established in May, 1917, not long after the Petrograd one.

Throughout 1917, soviets had multiplied and strengthened across the Russian Empire. In October, they had overthrown the Provisional Government. The Second All-Russian Congress of Soviets took power in its own hands. The All-Russian Congress, however, agreed to a Bolshevik proposal to appoint a Council of People’s Commissars to act as an executive cabinet over the Soviet. The Bolsheviks lost no time in setting up a State apparatus with coercive powers. Crucially, they subordinated the local and regional soviets to the central one.

As early as April, 1918, the Bolsheviks began repression against the anarchists and started purges of the soviets. The October Revolution had established freedom of the press and the right of soldiers to elect their officers, but the Bolsheviks reversed these and many other vital social changes in the course of the Civil War.

The repression of all opposition, war communism and forced requisitions imposed by firing squads, together with the spread of poverty and hunger, alienated many of the sympathies that workers and peasants had placed in Bolshevism. Protests of workers and peasants against authoritarian Bolshevik measures were frequent through 1918 to 1921, including several waves of workers’ strikes.

The Petropavlovsk Resolution

The Petrograd strikes of February, 1921, prompted Kronstadt sailors to send a delegation to investigate and report. The sailors themselves had been unhappy with management of the Navy and had deposed their commander in January. The report of the delegation prompted the passage of the Petropavlovsk Resolution:

In view of the fact that the present Soviets do not express the will of the workers and peasants, immediately to hold new elections by secret ballot, the pre-election campaign to have full freedom of agitation among the workers and peasants;
• To establish freedom of speech and press for workers and peasants, for anarchists and left socialist parties;
• To secure freedom of assembly for labour unions and peasant organisations;
• To call a nonpartisan Conference of the workers, Red Army soldiers and sailors of Petrograd, Kronstadt, and of Petrograd Province, no later than 10 March, 1921;
• To liberate all political prisoners of socialist parties, as well as all workers, peasants, soldiers, and sailors imprisoned in connection with the labour and peasant movements;
• To elect a Commission to review the cases of those held in prisons and concentration camps;
• To abolish all politotdeli (political bureaus) because no party should be given special privileges in the propagation of its ideas or receive the financial support of the Government for such purposes. Instead there should be established educational and cultural commissions, locally elected and financed by the Government;
• To abolish immediately all zagryaditelniye otryadi (Bolshevik units armed to suppress traffic and confiscate foodstuffs);
• To equalise the rations of all who work, with the exception of those employed in trades detrimental to health;
• To abolish the Bolshevik fighting detachments in all branches of the Army, as well as the Bolshevik guards kept on duty in mills and factories. Should such guards or military detachments be found necessary, they are to be appointed in the Army from the ranks, and in the factories according to the judgment of the workers;
• To give the peasants full freedom of action in regard to their land, and also the right to keep cattle, on condition that the peasants manage with their own means; that is, without employing hired labour;
• To request all branches of the Army, as well as our comrades the military kursanti, to concur in our resolutions;
• To demand that the press give the fullest publicity to our resolutions;
• To appoint a Travelling Commission of Control;
• To permit free kustarnoye (individual small scale) production by one’s own efforts.

This resolution can be summarised as containing two fundamental demands: the restoration of Soviet democracy and an economic compromise with the peasants.

Revolt and Suppression

On 1 March, a mass meeting convened by the Kronstadt Soviet endorsed the Petropavlovsk Resolution. It was the beginning of the Kronstadt Uprising. Over the next few days, the rebels tried negotiating with the Bolshevik Government. They allowed Kalinin to return to Petrograd. They disregarded the advice of the Czarist officers (who had been employed by the Navy as technical advisors) to take military measures, including attacks on the mainland. The Bolsheviks did not reciprocate and arrested delegations from Kronstadt that reached points on the mainland.

The Government attacked on 7 March, but was beaten off, having lost substantial forces to defections. A more serious attack on 10 March was also defeated, with many casualties on the Bolshevik side. The final attack, with much larger forces, occurred on 17-18 March and succeeded in capturing Kronstadt and suppressing the uprising.

Legacy

Today, anarchists remember the centenary of the Kronstadt Uprising for two reasons. Firstly, it shows that it is not true that the only alternative to capitalism in Russia was the authoritarian and repressive regime of the so-called “Communist” Party. The Kronstadters had kept alive the original values of the Russian Revolution and were raising them again against the Party’s government by commissar. They failed because the people of Russia were exhausted, not because their ideas were rejected.

Secondly, we remember Kronstadt because the true history of the rebellion is far different from the lying versions propagated by various Leninist groups and shows how far the Bolsheviks had deviated from the principles upon which the October Revolution was founded. The Kronstadters wanted democratic soviets, not a Constituent Assembly which could only establish a capitalist government. They rejected aid from abroad, turning instead to the workers and peasants of Russia. And they exhibited consistently higher principles in the course of the conflict, attempting at all times and even during the final battle to fraternise with the government troops and win them over politically. Some Leninists, desperate to defend the credibility of the Bolsheviks’ denunciation of the Kronstadt Uprising as counter-revolutionary, cite statements by Bolsheviks from Kronstadt in the aftermath. We only consider it necessary to point out that these statements were signed by people held in prison and threatened with execution. False statements can usually be obtained for a good deal less.

The Bolsheviks (by then calling themselves the “Communist” Party) held their 10th Congress during the period of the Kronstadt Uprising. Critics of the rebellion often cite the articles of the Petropavlovsk Resolution as demanding an unacceptable compromise with the peasants, but seldom mention that the 10th Congress endorsed the New Economic Policy, which was a far more extensive compromise. In truth, the aspects of the Petropavlovsk Resolution which were unacceptable to the Bolsheviks were the ones setting out the demand for soviet democracy. It was the Bolsheviks, not the Kronstadters, who were setting themselves against the working class.

Today, anarchists work for new revolutions of the working and popular classes worldwide and fight for the fullest direct democracy within them. We are inspired by the rebels of Kronstadt and aim to ensure that, though it may have been delayed, they have not shed their blood in vain.

All power to the Soviets!

☆ Alternative Libertaria/ Federazione dei Comunisti Anarchici (Al/FdCA) – Italy
☆ Anarchist Communist Group (ACG) – Britain
☆ Αναρχική Ομοσπονδία – Anarchist Federation
☆ Aotearoa Workers Solidarity Movement (AWSM) – Aotearoa/New Zealand
☆ Coordenação Anarquista Brasileira (CAB) – Brazil
☆ Devrimci Anarşist Faaliyet (DAF) – Turkey
☆ Die Plattform – Anarchakommunistische Organisation (Germany)
☆ Embat Organització Libertària de Catalunya – Catalonia
☆ Federación Anarquista de Rosario (FAR) – Argentina
☆ Federación Anarquista de Santiago (FAS) – Chile
☆ Federación Anarquista Uruguaya (FAU) – Uruguay
☆ Grupo Libertario Vía Libre – Colombia
☆ Libertaere Aktion – Switzerland
☆ Melbourne Anarchist Communist Group (MACG) – Australia
☆ Organización Anarquista de Córdoba (OAC) – Argentina
☆ Organización Anarquista de Tucumán (OAT) – Argentina
☆ Organisation Socialiste Libertaire (OSL) – Switzerland
☆ Union Communiste Libertaire (UCL) – France
☆ Workers Solidarity Movement (WSM) – Ireland
☆ Zabalaza Anarchist Communist Front – ZACF (South Africa)