Trans Mann in Münster getötet: Stoppt die Gewalt gegen Queers! Organisiert den queerfeministischen Selbstschutz!

Wir sind betroffen und wütend – wieder ist ein Menschenleben ausgelöscht worden. Die Angriffe auf Pride Paraden und Demonstrationen zum Christopher Street Day in diesem Jahr unter anderem in Augsburg, Karlsruhe und zuletzt in Münster am 27. September haben nun ein Todesopfer gefordert.

Malte, 25, trans Mann sprang Frauen zur Hilfe, welche von einem unbekannten Mann homophob und frauenfeindlich beschimpft wurden. Daraufhin schlug der Mann auf ihn ein. Malte verstarb an den Folgen des Angriffs nach Tagen im künstlichen Koma im Krankenhaus.

Diese Gewalt richtet sich gegen alle Menschen, die ein Leben außerhalb der cis-hetero Norm führen und ist zutiefst reaktionär und menschenfeindlich. Transfeindliche Gewalt und Queerphobie sind Ausdruck der Jahrtausende alten patriarchalen Zuschreibungen, wie “Männer und Frauen nun mal zu sein haben”. Auf diesen Zuschreibungen baut sich unsere gesamte Sozialisierung und letzten Endes auch eine kapitalistische Teilung in produktive und reproduktive Arbeit auf.

Die binäre Einteilung in Mann und Frau und die Vorstellung einer biologisch-eindeutig zuzuordnenden Geschlechtsidentität zwingen Millionen von Menschen dazu, ihre Identität zu verleugnen, zu verstecken oder sich alltäglichem Hass und Gewalt auszusetzen.

In den letzten Jahren wurde immer wieder deutlich, dass Polizei und Staat sich gerne queerwashen und die Regenbogenflagge hissen, aber wenn es drauf ankommt zum Beispiel das ätzende “Transsexuellengesetz” abzuschaffen oder auch nur zu reformieren, sie lieber weiter in der ewig gleichen mörderischen Tretmühle der Fremdbestimmung verharren und wir eher die Schwerkraft überwinden, als diese patriarchalen Strukturen.

Daher fordern wir nicht nur die überfällige Reform, um geschlechtliche Selbstbestimmung endlich Realität werden zu lassen oder die lückenlose Aufklärung sämtlicher queerfeindlicher Angriffe (in die wir gelinde gesagt wenig Hoffnung setzen), sondern rufen alle Queers und Allies dazu auf:

Organisiert euch gegen die Unterdrückung! Schützt und stärkt euch gegenseitig! Wandelt eure Trauer und Angst in Wut und lasst uns gemeinsam die Ketten der patriarchalen Normen sprengen! Wir sind viele und stärker als deren Gewalt!

Kommt heute Abend um 18 Uhr zur Kundgebung vor dem Rathaus am Prinzipalmarkt in Münster!