Wir werden die soziale Revolution in Rojava mit all unserer Kraft verteidigen

Die blutrünstigen imperialistischen Interventionen können nur durch die koordinierten internationalistischen Aktionen der unterdrückten Klassen aufgehalten werden.

Seit Juli 2012 entfaltet sich in Rojava, im Gebiet von Nord- und Ostsyrien/Westkurdistan, ein lebendiger revolutionärer Prozess. Er ist eine Erhebung gegen Kapitalismus, Imperialismus, Faschismus und Patriarchat. Das befreiende soziale Bestreben des demokratischen Konföderalismus besteht in der friedlichen Gemeinschaft verschiedener ethnischer Gruppen im Sinne der direkten Demokratie. Gleichzeitig legt er einen Fokus auf eine soziale Ökologie und einen radikalen Feminismus, während er zugleich die Rolle des Staates als Instrument der Herrschaft in Frage stellt. Dieses befreiende Bestrebung zeigt auch in greifbarer Weise, dass die Kapitalist*innen lediglich “Papiertiger” sind, deren Autorität von den revolutionären Arbeiter*innen und Bäuer*innen gestürzt werden kann. Das ist die historische Pflicht der unterdrückten Klassen.

Die Aussicht und die materielle Erfüllung der sozialen Emanzipation und der Klassenemanzipation – die Selbstverwaltung der Produktion und des gesellschaftlichen Lebens durch die Unterdrückten – rüttelt an den die Grundfesten und den Interessen der herrschenden kapitalistischen Klasse. Die soziale Revolution in Rojava ist sowohl ein Leuchtturm für die internationale soziale Befreiung aller unterdrückten Klassen als auch gleichzeitig ein Unterfangen, das die Behauptungen der bürgerlichen Politiker*innen und kapitalistischen Ökonom*innen, der Kapitalismus sei ein unbeugsames und unbewegliches System, in der Praxis widerlegt.

Die vermeintliche kapitalistische “Einbahnstraße” wird mit jedem Schritt, den die Menschen auf dem Weg zur sozialen Revolution unternehmen, zerschlagen. Was die Imperialist*Innen rund um den Globus nicht verdauen können, ist, dass die Menschen des Nahen Ostens nicht nur gegen die kapitalistische Barbarei kämpfen, sondern dass sie auch ihr Leben in die Hand nehmen, indem sie einen libertären alternativen Weg zur kapitalistischen Sackgasse schaffen. Die Imperialist*Innen sind begierig darauf, die reichen Länder des Nahen Ostens in ihre Hände zu bekommen. Sie kämpfen seit Jahren miteinander, während sie Marionettenregierungen benutzen, um die Natur- und Energieressourcen der Region auszubeuten und das Proletariat des Nahen Ostens weiterhin unterschätzen. Sie versuchen, ihre Interessen mit allen Mitteln zu durchzusetzen, wobei sie vor dem Blutvergießen von unschuldigen Bewohner*innen ebenso wenig zurück schrecken, wie vor der Finanzierung jihadistischer Gruppen, die sie angeblich bekämpfen würden.
Die Kapitalist*innen haben das Blut der Menschen an ihren Händen. Je nach dem aktuellen Machtspiel und ihren Partikularinteressen kämpfen oder verbünden sie sich miteinander. In jedem Fall haben sie gnadenlos auf die kämpfenden Menschen, die Unterdrückten und Ausgebeuteten, also ihre Klassengegner, eingeschlagen. In den letzten zwei Jahren hat der türkische Staat eine ununterbrochene Operation für die Besetzung des befreiten Gebietes Rojava begonnen. Die Angriffe des türkischen Staates setzen sich bis heute fort – mit der Hilfe, der Toleranz und der Zustimmung der internationalen imperialistischen Mächte und der islamischen Banden, die als Söldner und bewaffnete Vorhut der türkischen Militärinterventionen in Kurdistan auftreten, fortgesetzt.

Am 15. Juni 2020 griff der türkische Staat offen die befreiten Regionen von Rojava, das selbstverwaltete Geflüchtetenlager in Mexmur und die demokratische Region der Jesiden in Sengal an. All diese Regionen sind Teil der befreiten Gebiete. Wenige Tage später begann die türkische Armee erneut eine Operation zur Invasion in der Region Başur (Südkurdistan), die seither endlos bombardiert wird. Am 23. und 25. Juni 2020 wurden mehrere tödliche Drohnenangriffe der türkischen Armee in Rojava und Süleymaniya registriert. Viele Menschen wurden gezwungen, ihre nun niedergebrannten Häuser zu verlassen und auszuwandern, landwirtschaftliche Flächen und Ernten wurden vollständig zerstört, während viele Zivilist*innen durch den Angriff der türkischen Armee ihr Leben verloren. Die Kräfte der kurdischen Guerilla reagieren auf die tödlichen Angriffe des türkischen Staates und verteidigen die Menschen, sowie das revolutionäre Beispiel der demokratischen Konföderation. Der Krieg in den kurdischen Bergen wütet unaufhörlich, ebenso wie die türkische Besetzung des kurdischen Territoriums. Der türkische Staat hat gegen jede internationale Konvention und auch gegen den von der Covid-19-Pandemie ausgerufenen Waffenstillstand verstoßen. Die Verantwortlichen dieses seit Jahren vom türkischen Staat begangenen Verbrechens – Kapitalist*innen und andere Regierungen – schweigen wieder einmal, nachdem sie den imperialistischen Plänen des türkischen Staates grünes Licht gegeben haben.

Die Organisationen der kurdischen Befreiungsbewegung rufen zu Solidaritätsaktionen mit der aufständischen Region Rojava am 18. und 19. Juli 2020 auf. Am 19. Juli 2012 brach für die Menschen im Nahen Osten eine glanzvolle Morgendämmerung der sozialen Revolution an. In diesem Augenblick begann die soziale Revolution in Rojava. Am 19. Juli 1936 nahmen die Arbeiter*innenklasse und die Bäuer*innen Spaniens die Waffen gegen das faschistische Regime des Militärdiktators Francisco Franco in die Hand. Drei Jahren lang führten sie einen erbitterten revolutionären Kampf für den Aufbau einer libertär-kommunistischen Gesellschaft. Das Erbe der Kämpfe, die die Arbeiter*innen, Bäuer*innen, Anarchosyndikalist*innen und Anarchokommunist*innen der Iberischen Halbinsel führten, wird heute an die revolutionären Menschen Kurdistans weitergegeben. Ihr Kampf ist unser eigener: er ist eine Sache des internationalen Proletariats. Deshalb sind wir dazu aufgerufen, auf koordinierter und internationaler Ebene die soziale Revolution in Rojava zu verteidigen. Als Anarchist*innen müssen wir alles in unserer Macht stehende tun, um die internationale anti-kapitalistische, anti-staatliche, anti-imperialistische revolutionäre Bewegung zu stärken.

Auf der anderen Seite ist das totalitäre Regime des Iran, das in seiner Medienpropaganda versucht, sich als anti-imperialistische Regierung darzustellen, in Wirklichkeit eine skrupellose islamische Mafia, die als terroristische Gruppe wie ISIS klassifiziert werden kann. Neben der militärischen Präsenz des iranischen Regimes, das zur Verteidigung des syrischen Diktators Zehntausende von Menschen, darunter auch Kinder, massakriert hat, greift das iranische Regime parallel zum türkischen Regime täglich kurdische Positionen im Nordirak an. Zusätzlich zu verschiedenen kurdischen Gruppen, die ständig von Soldaten und Artillerie des iranischen Regimes angegriffen werden, ist die PJAK als ein Zweig der PKK eines der Hauptziele des iranischen Regimes für Angriffe im Nordirak. Die Rojava-Revolution ist zu einem Albtraum für das iranische Regime geworden, weil es befürchtet, dass die Kurd*inen anderer Regionen, einschließlich Rojhelat (Westiran), ein weiteres Rojava nach dem Vorbild der Rojava-Revolution bauen werden. Aus diesen Gründen ist die Repression des iranischen Regimes in diesen Regionen seit Jahren besonders intensiv und blutig; mehr noch als gegen Kurd*innen in anderen Teilen des Iran – einschließlich Inhaftierung, Folter und Hinrichtungen.

Die internationale Solidarität zwischen den Unterdrückten und den Ausgebeuteten ist die kollektive Kraft, die dem kapitalistischen System den letzten Schlag versetzen kann. Der unermüdliche, selbstlose Beitrag zu den revolutionären Prozessen über all auf der Welt ist heute die Pflicht der anarchistischen Bewegung. Die internationale soziale Revolution, in Richtung des libertären Kommunismus, gibt den strategischen Kurs unserer Aktionen vor. Dies ist auch unsere Richtung für den täglichen Kampf gegen den Kapitalismus: Lokal handeln und international denken. Deshalb denken wir, dass die beste Weise der Solidarität und der Unterstützung der kurdischen Revolution die Stärkung und Vertiefung der sozialen Kämpfe in unseren Regionen ist, sowie die Festigung unserer anarchistischen politischen Organisationen.

SOFORTIGE EINSTELLUNG DER IMPERIALISTISCHEN INTERVENTIONEN UND DES BLUTVERGIEßENS VON MENSCHEN

SOFORTIGE FREIHEIT FÜR ALLE POLITISCHEN GEFANGENEN

SOFORTIGER RÜCKZUG DER TÜRKISCHEN ARMEE AUS KURDISTAN

WIR MÜSSEN BARRIKADEN DER INTERNATIONALEN SOLIDARITÄT GEGEN DEN TOTALITARISMUS DES STAATES UND DES KAPITALISMUS ERRICHTEN

SIEG DER KURDISCHEN GUERILLA – KRIEG GEGEN DIE IMPERIALIST*INNEN
LANG LEBE DIE SOZIALE REVOLUTION IN ROJAVA

ARRIBA LOS/AS QUE LUCHAN!!!

Englisch

We will defend the social revolution in Rojava with all our power. The bloodthirsty imperialist interventions can be suspended only by the coordinated internationalist actions of the oppressed classes

Since July 2012, a living revolutionary process has been unfolding in Rojava, in the area of Northern and Eastern Syria/West Kurdistan. This revolutionary process unfolds by standing tall against capitalism, imperialism, fascism and patriarchy. The liberating social endeavor of democratic confederalism consists of the peaceful fellowship of various peoples in terms of direct democracy. At the same time, it focuses on social ecology, radical feminism, and questioning the role of the state as a tool for domination. This liberating social endeavor also proves in a tangible manner that the capitalists don’t really lack strength and that their authority sooner or later is going to be overthrown by the revolutionary workers and farmers. That is the historical duty of the subjugated classes.

The prosperity and the material fulfillment of the social and class emancipation — the self-management of the production and of the social life by the oppressed – affects the foundations and the interests of the ruling capitalist class. The social revolution in Rojava is a process that has come to give hopefor the social liberation of all the oppressed classes and at the same time an experience that refutes in practice the claims of the bourgeoisie politicians and capitalist economists – that capitalism is an unwavering and immovable system.

The supposed “only-way”that capitalism presents is being shattered with every step that the people are taking towards the social revolution. What the imperialists around the globe can’t digest is that the people of the Middle East are not only fighting against the capitalist barbarism, but they are also taking back their lives in their hands by creating a libertarian alternative way to the capitalist impasse. The imperialists are lusting to get their hands on the rich lands of Middle East. They have been fighting with each other for years, while using puppet governments in order to exploit the natural and energy resources of the area and to further undervalue the Middle Eastern proletariat. They aim to promote their interests by any means, not hesitating to shed the blood of the innocent natives of the area, even financing jihadist groups that they say they fight.

The capitalists have their hands stained with the blood of the people. Whenever their current power play and their particular interests dictate them to do so, they either fight or form alliances with each other. In any case, they have been mercilessly hammering down the struggling people, the oppressed and the exploited, their class opponents. For the last two years the Turkish state has exercised an non-stop operation for the occupation of the liberated Rojava. The attacks of the Turkish state have been continue to this day with the aid, the tolerance and the consent of the international imperialist powers and the Islamic gangs, that act as mercenaries and armed vanguard to the Turkish military interventions in Kurdistan.

On the 15th of June 2020 the Turkish state openly attacked the liberated regions of Rojava, the selfmanaged immigrant camp at Maxmur and the democratic region of the Yazidi at Sengal. All these regions are part of the liberated areas. Again a few days later, the Turkish army started an operation to invade Başur (Southern Kurdistan) which has since been bombed constantly. On the 23rd and 25th of June 2020, several deadly attacks by drones by the Turkish army have been recorded in Rojava and Suleymaniya. Many people were forced to flee and abandon their now burned down houses with their agricultural lands and crops were completely destroyed while many civilians lost their lives from the attack of the Turkish army. The Kurdish guerrillas are responding to the deadly attacks by the Turkish state, defending the people and the revolutionary experience of the democratic confederation. The war in the Kurdish mountains rages non-stop, as is the Turkish occupation of the Kurdistan territory. Meanwhile, the Turkish state has violated every international convention, as well the truce declared as response to the COVID-19 pandemic. The perpetrators of this crime that has been committed for years by theTurkish state – the capitalists and the governments they control – are once again silencing the Kurdish people after having given the green light the imperialist plans of the Turkish state.

The Kurdish liberation movement organizations call for solidarity actions in the rebellious Rojava last 18th and 19th of July. On the 19/7/2012, a brilliant dawn of social revolution broke upon the people of Middle East. It was at this moment that the social revolution began in Rojava. On the 19th of July, 1936 the organized working class and farmers of Spain stood against the fascist military coupled bythe dictator Francisco Franco. For three years they were engaged in a fierce revolutionary fight for the construction of a libertarian communist society. The legacy of the battles that the workers, the farmers, the anarcho-syndicalists and anarcho-communists of the Iberian Peninsula is being passed today to the revolutionary people of Kurdistan. Their fight is our own; it is the struggle of the international proletariat. That is why we are called upon to defend on a coordinated and international scale the social revolution in Rojava. As anarchists we have to do everything in our ability to strengthen the international anti-capitalist, anti-statist, anti-imperialist revolutionary movement.

On the other hand, the totalitarian regime of Iran, which in its media propaganda tries to present itself as an antiimperialist government, is in fact a ruthless Islamic mafia that can be classified as a terrorist group such as ISIS. In addition to the military presence of the Iranian regime, which has massacred tens of thousands of people, including children, in defense of the Syrian dictator, the Iranian regime attacks Kurdish positions in northern Iraq on a daily basis in parallel with the Turkish regime. In addition to various Kurdish groups that are constantly attacked by Iranian regime soldiers and artillery, PJAK is a branch of the PKKthat is one of the Iranian regime’s main targets for attacks in northern Iraq. The Rojava revolution has become one of the nightmares of the Iranian regime, because the Iranian regime is afraid that the Kurds of other regions, including Rojhelat (western Iran) will build another Rojava following the example of the Rojava revolution, for these reasons, the Iranian regime has carried out bloody repressions, including imprisonment, torture, and executions, for years, more than any other region against the Kurds in Iran.

The international solidarity of the oppressed and the exploited is the collective power that can give the finishing blow to the capitalist system. An untiring and unselfish contribution to the revolutionary processes all over the world is the duty of the anarchist movement today. The international social revolution, in the direction of the libertarian communism, indicates the strategic course of our actions. This direction for the everyday fight against capitalism: acting locally and thinking internationally. For all this we believe that the best way of solidarity and support for the Kurdish revolution is the strengthening and deepening of social struggles in our regions and the consolidation of our anarchist political organizations.

CEASE IMMEDIATELY THE IMPERIALIST INTERVENTIONS AND THE BLOODSHED OF PEOPLE

IMMEDIATE FREEDOM FOR ALL THE POLITICAL PRISONERS

IMMEDIATE WITHDRAWAL OF THE TURKISH ARMY FROM KURDISTAN

WE HAVE TO BUILD BARRICADES OF INTERNATIONAL SOLIDARITY AGAINST THE TOTALITARIANISM OF THE STATE AND CAPITALISM

VICTORY IN THE ARMS OF THE KURDISH GUERRILLA WAR AGAINST THE IMPERIALISTS
LONG LIVE THE SOCIAL REVOLUTION IN ROJAVA

ARRIBA LOS/AS QUE LUCHAN!!!

Αναρχική Ομοσπονδία – Anarchist Federation (Greece)
Coordenação Anarquista Brasileira – CAB
Federación Anarquista Uruguaya – FAU
Federación Anarquista de Rosario – FAR (Argentina)
Embat – Organització Libertària de Catalunya
Die Plattform – Anarchakommunistische Organisation
(Germany)
Organisation Socialiste Libertaire – OSL (Schwitzerland)
Libertaere Aktion (Schwitzerland)
Anarchist Unión of Afghanistan and Iran – AUAI
Federación Anarquista Santiago – FAS (Chile)
Organización Anarquista de Córdoba – OAC (Argentina)
Grupo Libertario Vía Libre (Colombia)
Alternativa Libertaria/FdCA (Italy)
Aotearoa Workers Solidarity Movement – AWSM
(Aotearoa / New Zealand)
Devrimci Anarşist Faaliyet – DAF (Turkey)
Workers Solidarity Movement – WSM (Ireland)
Bandilang Itim (Philippines)

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